Mein armes Schiff... Seinem Element entrissen !!

 

Die Reise nach Basel verlief ereignislos und ohne Probleme, wir haben um 10.30 Uhr im Auhafen gewassert.

Mit viel Glück konnte ich sofort hinter der deutschen ALUKARD  in die Schleuse Birsfelden einfahren. Übrigens, mein Marine - Funk funktioniert !!

 

Inzwischen sitze ich im Hafenbecken 1 und bin happy dass der 1. Tag so phantastisch verlief !!

 

 

Pünktlich nach Plan sind Wädu Flückiger und ich am 5. Mai morgens um 8.00 Uhr gestartet und schon bald wurde die erste Schleuse erreicht. Am ersten (und an 2.) Tag standen jeweils 4 Grosschleusen auf dem Tagesplan. Diese Rheinschleusen sind jeweils ca. 250m lang und 25- 30 m breit. Der Hub beträgt meist ca. 14 m.

 

Hier noch das Dreiländereck in Basel.

Um 13.00 Uhr sind wir in Breisach angekommen. Unsere erste Station ist noch immer einen Besuch wert, der Hafen ist sehr sauber und man ist immer willkommen.

 

Der 2. Tag führt uns nach Kehl, eine Nachbargemeinde von Strasbourg. Leider hat es die ganze Zeit geregnet, trotzdem einen kleinen Eindruck der Reise und der Stadt:

 

Die Europabrücke im Dunst und Regen

 

 

Ein Gruss aus der Heimat.... (es ist die 'Bern')

 

La petite france en jour de pluie...

 Fahren ist anstrengend. Man glaubt es nicht, aber man muss wirklich immer aufpassen und präsent sein. Daher werde ich in Zukunft meine Berichte 1 x pro Woche in's Internet setzen, ich kann nicht jeden Abend noch vor den PC sitzen. (Würfeln mit Wädu ist wichtiger ...)

 

Leider lässt uns das Wetter immer noch im Stich. Der Hafen von Maxau, unser nächstes Ziel, ist sauber und adrett, doch das macht den Dauerrergen nicht wett. Maxau ist der Hafen von Karlsruhe.

 

 

Man glaubt es kaum, ein grosser Prozentsatz der Frachtschiffe sich schweizerisch!! Hier die Mürren geschoben von der Grindelwald...

 

Die nächste Station ist Worms das ist die Stadt der Nibelungensage. Das Wetter? Wie gewohnt regnerisch. zu allem klarte es in der Nacht auf und es wurde mörderisch kalt. Aber wer in der Schweiz im Militär gedient hat ist abgehärtet. Wir haben das weggesteckt...

Das Gute daran, am folgenden Tag ist kein Regen gefallen !! den ganzen Tag!

 Solche Bilder entschädigen für das schlechte Wetter, das sowieso jetzt immer besser wird!

Wir fahren von Worms weiter nach Bingen. Diese Stadt sollte eigentlich allen bekannt sein! Wieso? Wer kennt die heilige Hildegard von Bingen nicht? Schämt euch !!

Von Bingen kann man bequem mit der Fähre übersetzen ins benachbarte Rüdesheim. Diesen Weinort kennt aber jetzt bestimme jeder!!

 

Wädu und der Zappi auf der Fährüberfahrt

 

Hier ein Eindruck von Rüdesheim mit der bekannten Drosselgasse :

Man verstehs sich auf's reklamemachen ...

 

Der Abschluss der Oberrheins bildet die Fahrt durch das 'Gebirge', so nennt man das Lorelei - Tal. Diese Fahrt ist immer wunderschön, für uns diesmal noch speziell zurecht gemacht mit wunderbarem Wetter!

 

Hier ein paar Bilder der Schlösser auf der Gebirgsstrecke :

 

 

 

 

Natürlich darf auch ein Bild der berühmten Lorelei nicht fehlen !!

 

Bei unserer Durchfahrt hat allerdings niemand gesungen ..

Wir sind inzwischen beim schönen Wetter angelangt. Vor Allem ist es warm !!  Vor unserem Aufenthalt in Köln habe wir heute noch Station in Oberwinter gemacht. Eine erstklassige Marina und ein herziges Dorf.

Wädu bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen !!

 

Hier die Fassade eines Hauses in Oberwinter aus dem Jahre 1671...

 

und noch die Inschrift detailliert dargestellt.

Wir nähern uns dem Niederrhein. Aber den nächste Zwischenhalt ist noch im Mittelrhein. Ich sage nicht wo wir hier sind; findet es selbst heraus anhand der Fotos !!!

 Der Dom ...

Shopping in ... 

 

zuguter Letzt noch Papa Joe's Musikautomaten am alten Markt :

 

Inzwischen wissen wohl alle dass wir in Köln sind. Die Stadt ist super, die Marina eigentlich auch, aber..

Die Marina wollte eine neue Toilettenanlage mit Büro und Clubraum bauen. Mah hat das Alte abgerissen und mit dem Neuen angefangen. Nachdem der Bau fast fertig war bemerkt jemand, dass nicht zonenkonform gebaut wurde und verfügte einen Baustopp. Nun hat die Marina überhaupt nix, nur eine behelfsmässige Toilette und nur Tünnes und Schäl wissen, wann sich dieser Zustand ändern wird ...  Sehr Schade !!

 Der nächste Stop ist in Düsseldorf. Eine sehr schöne, moderne Marina nicht weit von der Altstadt entfernt und in unmittelbarer Nähe des Rheinturms.

 

Hier ein Bild seines Schattenwurfs (copyright by W. Flueckiger)

 

 

Wer findet die 'Tijdloos'??

 

E richtigi 'Velobeiz' !!

 

Beim Kilometer 870 nach 610 Km Fahrt auf dem Rhein sind wir in den Rhein-Herne Kanal abgebogen. Was für ein Unterschied !! Hier das Geschaukel und Wellen, da glattes Wasser und Ruhe !!

Der Rhein - Herne Kanal ist nur kurz, ca. 40 Km und mündet danach in den Dortmund - Ems Kanal beim alten Schiffshebewerk. 

 

 

Hier stelle ich euch nun vor, wie ich mittags esse:

 

Ist das nicht toll??

Und hier der Hersteller der Köstlichkeiten :

 

So, der DEK (Dortmund - Ems Kanal) wird auch nicht soo lang durch uns befahren. Immerhin machen wir einen Zwischenhalt in der Marine 'Zur alten Fahrt Fustrup'. Ein schöner Hafen, schöne Umgebung aber das Essen in der Hafenbeiz ist eher ..  Na ja.

Am folgenden Tag fahren wir weiter, bis zum 'Nassen Dreieck'. Das heisst so, weil dort der Mittellandkanal in den DEK mündet.

 Wir fahren bis zur Marina Bad Essen, diese Marina wurde  2014 eröffnet. Hier habe wir eine ausgezeichnete Infrastruktur und Läden in der Nähe zum Einkaufen.

Wir machen neben einer schönen, grossen Yacht fest und der Eigner kommt um das Tau entgegenzunehmen. Er begrüsst uns mir einem herzhaften 'Grüezi'! Beim näherem Hinschauen zeigt sich, dass die Yacht aus der Schweit ist:

 Schaut mal woher sie kommt, die Muckepicke !!!!

 

Sage einer noch, die Welt seih kein Dorf ...

 

Nachdem es abgeregnet hatte, sind wir nach Hannover gefahren. Dies war das grösste Tagesetmal, ca. 100 Km. aber wird haben das locker geschafft.

Ein Blick auf den Mittellandkanal am Abend :

 

Am Sonntag ging die Reise weiter nach Braunschweig. Dieser Ort liegt nicht am Kanal, wird sind im Hafen Heidanger gelandet, im Stichkanal Salzgitter. Dieser Hafen ist sehr schön und ruhig. Wir haben die erste Mittellandkanal - Schleuse passiert : Anderten. Früher hiess sie Hindenburgschleuse. Sie hat einen Hub von 14.7 m

 

Ein Hafen wie aus dem Bilderbuch!! Heidanger. Wer in der Nähe ist, unbedingt besuchen !!

 

So, ich weiss, ich weiss... Es dauert immer ewig bis ich die Webseite update... Wisst ihr warum??

 

So, jetzt wisst ihr warum !!

 

Die Reise führt uns weiter nach Wolfsburg, der Heimat von VW

Hier machen wir einen etwas längeren Stop, wir machen eine Werksbesichtigung und besuchen die Autostadt. Wirklich sehenswert!! Ich spare euch jetzt die einzelnen Daten, nur soviel: Das Areal der VW in Wolfsburg ist so gross wie Gibraltar ..

Falls ihr in der Nähe seid, es ist empfehlenswert.

Schon nur um ihn in Natura zu sehen :

 

Langsam nähern wir uns dem Ende des Mittellandkanals. Hier wird es ländlich und auch das gibt es hier :

Sorry für die schlechte Aufnahme von Klapperstorch ..

 

Dies ist der Abschluss des Mittellandkanals: Die Schleuse Hohenwarthe mit einem Hub von 18.6 m!!

 

Der Elbe - Havel Kanal führt über die Havel von der Elbe zu den Toren von Berlin. Die Wasserstrasse wird zum Teil unterbrochen durch die Überquerung von allerlei Seen. Das ist eine abwechslungsreiche Fahrt.

 

 Dies ist der Plauer See ganz in der Nähe von Brandenburg. Nein, ich habe den Namen nicht falsch geschrieben, das kommt nicht von Blau, sonder von der Ortschaft Plau....

Irgendwann kommen immer Probleme. Bei uns war es ein schlagendes Geräusch, das aus dem Motorenraum kam. Ich hatte Angst, dass da irgendetwas zerschlagen wird, so laut war es. Sporadisch nur, aber hartnäckig...  Deshalb haben wir einen Stopp in einer Werft eigelegt und unser Problem geschildert. Es scheint, dass die Gelenkwelle irgendwann einen sehr harten Schlag erhielt und dass dadurch das Kugellager einen Schaden davongetragen hat. So sieht es aus :

 

Wir haben das Kugellager neu eingefettet und alles wieder montiert. Das hat jetzt einfach zu halten bis in's Winterlager !!

Vor der Toren von Berlin ist die Gegend wunderschön. Ausser Seen gibt es auch viele Wälder und entsprechend schöne Waldbeizen:

Potsdam ist eine wunderschöne Stadt, mit dem Schloss Sansouci von Friederich dem Grossen.

 

 

 

Ich habe eine Potsdamer getroffen der mich aufklärte : Schon früher arbeitete die Elite in Berlin und wohnte in Potsdam ...

 

Eine schöne, ruhige Fahrt trotz verlängertem Wochenende und Prachtswetter führte und nach dem Etappenziel : Berlin!!

Das Holländerviertel von Potsdam

 

Die Dampfbarkasse 'Auguste'

Wer hat hier wohl gewohnt vor dem Zusammenbruch der DDR?

Das Etappenziel :  Citymarina Berlin !!

 

Am 31. Mai wird weitergereist. Alleine, wenigstens vorläufig. Ich fahre am 1. Tag bis Spandau. Schon ein komisches Gefühl, so alleine unterwegs. Ob ich Wädu wohl ab und zu vermissen werde ???

Hier einige Impressionen von bekannten Bauwerken aus Berlin:

Die Bilder wurde alle vom Kanal aus gemacht, der führt ja mitten durch Berlin. Daher die ungewohnte Perspektive ..

 

Gestern bin ich nach Spandau gefahren. Die Altstadt ist noch sehenswert, aber Spandau liegt genau in der Abflugschneise vom Flughafen Tempelhof, die Jets brause hier im Minutentakt über die Köpfe..

Deshalb geht es heute weiter Richtung Liebenwalde oder, falls die Zeit reicht, Zehdenik!

 

Heute reicht es Gottseihdank nur bis Liebenwalde. Immerhin habe ich die Havel - Oder Strasse verlassen und bin in die Mecklenburgische Seenlandschaft eingebogen. Schon die erste Marina, Liebenwalde, (eine Stadt mit ca. 600 Einwohnern, aber mit Stadtrecht!!) ist einen Besuch wert. Symphatische Leute, Ruhe und vor Allem: Die Landschaft !!  Wunderbar !!

Die notwendigen Betriebsmittel für den Skipper und den Internet-Designer habe ich hier auch gefunden; im Überfluss! Einen halben Liter zu 3 Euro !!

Am Freitag bin ich nach Zehdenick weitergefahren.  Diese kleine Stadt ist sehr schön und nennt sich Havelstadt. Hier bleibe ich bis Sonntagmorgen.

Morgenstimmung an der Havel

Typische Dorfgegend an der Havel

Der Hafen von Zehdenick

 

Gestern Abend wollte ich eine Scholle essen. Serviert wurde gleich zwei; die Begründung ? Maischollen seien so klein...

Gestern morgen habe ich Zehdenick verlassen. Ich bin in fortwährendem Regen nach Fürstenberg gefahren. Es hat wirklich den ganzen Tag geregnet, also entschloss ich mich in Fürstenberg, das Regenverdeck aufzuziehen. Schlagartig hörte es auf zu regnen und das hält bis jetzt...

Habt ihr gewusst, dass man mit einem Camper auf eine Art 'Floss' fahren kann und dann damit auf den Seen herumgondeln ? Ich nicht.. Das Ganze nennt sich 'Free camper'!

Hier ist alles voll mit Seerosen, nicht nur die Kanäle, auch in den Häfen sind sie zu sehen.

Ganz in der Nähe von Fürtenberg befindet sich die Gedenkstätte des KZ Ravensbrück. Hier wurden vor Allem Frauen und Kinder interniert.

92'000 Frauen und im Lager geborene Kinder wurden hier ermordet. Auch nach fast hundert Jahren ist diese Tatsache immer noch unglaublich und schrecklich.

Einer der drei Verbrennungsöfen.  132'000 Menschen, vor Allem jüngere Frauen waren hier zu Zwangsarbeit gezwungen.

Das immense Ausmass des Lagers kann nur geahnt werden. Die Lavasteine (Schotter) auf dem Boden sind echt, darauf musste Strafsport getrieben werden. Man kann sich den Rest vorstellen.

 Gestern bin ich in der Marina Wolfsbruch angekommen. Ich weiss nicht, wann ich jeh so lange vor einer Schleuse gewartet habe. Die Zufahrt zu den Rheinsberger Gewässer bescherte mir eine Wartezeit von nahezu 3 Stunden. So ist eine Planung fast unmöglich.

'Wo Fuchs und Hase sich Gutenacht sagen' muss man sich Kleinzerlang und die Marina vorstellen. Nichts als Wald und Seen. Eine herrliche Landschaft um Ferien zu geniessen:

Mirow. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Eine der Prinzessinnen aus dem örtlichen Schloss wurde mit einem Englischen König vermählt. (Ich habe vergessen wer mit wem..)

Eigentlich nur ein kleiner, unbedeutender Ort, aber mit einem Schloss!!

Das Geschlecht derer von Mirow wurde ...   Mirokesen genannt ...

Wunderbare Stukkaturen zieren die einzelnen Zimmer des Schlosses, übrigens von einem Italiener gefertigt!!

Heute bin ich über die Müritz nach Waren gefahren. Die Müritz ist der grösste deutsche Binnensee, der sich vollständig innerhalb Deutschlands befindet. Und dieser See ist sauber !!! Man sieht den Grund noch auf 1,5 m und auch in den Häfen !!

Jetzt gibt es ein bisschen Seezeichen, die ich auf der Möritz fotografiert habe. Das Eine oder Andere wird euch bekannt vorkommen, aber wer alle kennt, ist ein wahrer Seebär !!

Bis jetzt wars noch einfach, aber ..

Waren; die Perle an der Möritz

Die schöne Altstadt in 2 Bildern :

Die neue, moderne Marina mit historischem Hintergrund:

Ich bleibe morgen auch noch hier, ich muss man zum Coiffeur, ich sehe aus wie Störtebekker..

Sieht dieses Gebäude am Hafen nicht aus wie ein grosses Schiff?

Nachdem ich einen Tag länger als geplant in Waren gebieben bin (gestern hatten wir Sturm) bin ich heute weitergereist. Jetzt bin ich in Lübz, ein kleines Dorf, aber schön. Hier ein paar Fotos von unterwegs:

Zuerst die Drehbrücke von Malchow, ein Industriedenkmal:

Und jetzt ein paar Bilder der Müritz - Elde Wasserstrasse. Diese sprechen für sich ..

 

Jetzt nähere ich mich langsam dem kritischten Punkt meiner Reise. Ich möchte ja bei Dömiz in die Elbe und dann nach Hamburg. Leider ist der Pegel der Elbe momentan ziemlich kritisch. Sie hat sehr wenig Wasser !! Ich benötige eine Fahrrinnentiefe von mindestens 110 cm, momentan ist sie 115 cm, Tendenz abnehmend .... Jetzt muss ich eine Plan B entwickeln, mit dieser Situation habe ich überhaupt nicht gerechnet. Es ist unbedingt notwendig, dass es im Einzugsgebiet der Elbe nächstens tüchtig regnet! Könntet ihr alle dafür ein Stossgebet zu meinen Gunsten Richtung Himmel senden ???

 

Schwerin !! Die nächste Etappe ist erreicht !!

Schwerin ist die hauptstadt von MV (Mecklenburg-Vorpommern) und ist eine Stadt mit grosser Vergangenheit. Das herrschaftliche Schloss ist unglaublich schön. Jeztz ist es Regierungs - und Parlamentssitz.

Ich hatte (wie meistens) Glück, das Schloss war zur Besichtigung frei. Hier die eindrücklichsten Bilder :

Der Vorhof

 

und entsprechend der Innenhof :

Und hier der Thronsaal:

Schwerin selbst ist auch nicht zu verachten: Sehr viele alte Gassen und Häuser sind in der Altstadt zu finden :

 

Aber mich bewegt noch etwas ganz anderes: Hier treffe ich meine Freundin und Partnerin Kathrin. Sie kommt am Mittwoch an mit dem Vierbeiner Timeli und von hier aus machen wir den Rest der Frühlingsreise gemeinsam. Nur weiss ich noch nicht, wo die Reise enden wird. Die Elbe verliert von Tag zu Tag an Wasser, momentan wäre ein Durchkommen unmöglich. Aber wir hoffen noch auf unsere lieben Freunde, die unsere Reise im Internet verfolgen und zum Regengott beten .....

So, wir haben ausgeruht, gepostet und genossen...  Morgen geht es weiter Richtung Ziel: Hamburg.

 

Momentan ist die Elbe leider nicht passierbar, aber wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Man wird sehen...

Jetzt sind wir unterwegs nach Dömitz. Dort wird sich entscheiden, ob wir die Elbe fahren können oder nicht. Momentan sieht es gar nicht so schlecht aus!

Von der Grosstadt in die tiefste Provinz. Von Schwerin nach Neustadt-Glewe.

Endlich auch mit an Bord : Meine Freundin Kathrin und Timeli, ihr Hund.

Hier ist kein Dorf zu klein um nicht auch eine Burg zu besitzen..

Der Hafen von Neustadt-Glewe ist klein, aber wunderschön!!

Dazu gilt es von einem neuen Rekord zu berichten :

Hier ist doch tatsächlich mein Schiff das GRÖSSTE im Hafen...

Die Elbe ist eine Diva. Mal scheint es, es klappt mit der Durchfahrt, dann wieder nicht.

Wen man fragt, man bekommt nie einheitliche Auskunft.

Beispiele :

Der Schleusenwärter sagt Warten bis zum Wasserstand 110.

Der Kapitän des Ausflugsbootes sagt keine Chance.

Gesten ist ein Boot durchgekommen, mit Grundberührungen zwar, frage ich nach seinem Tiefgang sagt die Frau 80 cm, der Skipper 1m

Vorgestern ist die Fahrrinne 98, gestern 100, heute 102 ab 110 fahre ich ... aber die Zeit läuft davon.

In der Zwischenzeit unterhalte ich meine treue Fangemeinde noch mit ein paar Bildern:

Den Namen dieser Schleuse vergisst man wenigstens nicht so schnell ...

 

Die Elbe bei Dömitz

Leider liegen die Wasserzeichen hoch und trocken ...

Wir geniessen den Aufenthalt in einem wunderschönen Café :

 

 

Gestern Donnerstag stieg der Pegel um 8 cm und ich nahm meine Courage zusammen und wir sind losgefahren! Die schwierigsten Stellen lagen im ersten Teil der Strecke, wir sind zum Teil mehr über Steine gerollt als gefahren... Vor Hitzacker lagen wir sogar auf einer Sandbank. Mit 'voller Kraft retour' und einem Versuch 2 Meter weiter unten haben wir diese auch geschafft. Jetzt weiss ich was gemeint ist mit dem Wunsch, immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel zu haben. Wir sind glücklich in Lauenburg gelandet. Die Stadt ist sehr schön :

 

 

 So gemütlich ist es bei uns auf dem Schiff abends :

Auf unserer letzten Fahrt diesen Frühling hat es geregnet was der Himmel herzugeben imstande war. Und zwar den ganzen Tag ohne Unterbruch!! Was für ein Unterschied zu den warmen, schönen Tagen von vorher.

Ein  letzter Blick auf Lauenburg im Regen.

Die (vorläufig) letzte Schleuse im Dauerregen ....

Ein erster Blick auf Hamburg : Die Elbphilharmonie

 

Ca. 8 Wochen Fahrt, 2'000 Km auf den unterschiedlichsten Gewässern, Wetter von sehr schön bis grausig, Heiss bis ziemlich kalt, Grosstadt und ländlich, Wunderschöne Häfen und na ja, weniger schöne, die Fahrt war wie erwartet toll. Ein Abenteuer für ältere Semester. Jetzt freue ich mich auf zuhause.

 

Die grössten Containerschiffe haben eine Länge von bis zu 400m. Sie transportieren bis zu 20'000 Container und bei Normalfahrt haben sie einen 'Bremsweg' von ca. 10 Km.

 

 

 Hier im Traditionshafen liegt die 'Tijdloos' sicher bis mitte August.

Und zum Abschluss noch ein Bild der Grossen Freiheit !!

 

Der 2. Teil der Reise führt dieses Jahr über Bremerhaven und den Küstenkanal nach Ostfriesland.

 


 

 Endlich geht es wieder los !!
Im Herbst sind wir wieder unterwegs..

Wir sind am Freitag, 11.August abends in den Autoreisezug in Lörrach gestiegen und bis nach Hamburg Altona gefahren.

 

Gut für uns, schlecht fürs Geschäft; es läuft nicht viel im Speisewagen ..

 

 

Aber unser Auto kommt mit und wir sitzen gemütlich im Schlafwagen!

 

Am Samstag sind wir kurz bei der Tijdloos vorbei um das Gepäck abzuladen und dann sind wir mit dem Auto nach Weener gefahren. Dort wird mein Schiff überwintern und das ist dementsprechend auch den Endpunkt unserer diesjährigen Reise. Welche Reise von Hamburg nach Weener !! Ich bin noch nie in meinem Leben 2,5 Std. auf der Autobahn im Stau gestanden. Füe Alles gibt es ein erstes Mal. Das passierte zwischen Hamburg und Bremen. Viel Verkehr und eine Baustelle genügten.

 

Wir sind trotz Allem inWeener angekommen. Ein wunderschöner Hafen voller Traditionsschiffe und wieder mal haben wir es zu einem Hafenfest getroffen.

Dies Schiffe sind aus Zündhölzern gebastelt!!

 

 Wir haben unsere alte Liebe wieder getroffen, die Bacchus.

 So schöne Schiffe liegen da im Hafen.

Ein Shanty - Chor ware auch da.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was für eine Schönheit (Leider läuft sie nicht mehr mit Dampf) !!

 

 Heute Montag sind wir mit dem Zug zurück nach Hamburg gefahren um unsere Tijdloos nach Weener zu führen. Prächtigstes Sommerwetter und alles ist in Butter !!

 

Kathrin vor der Elb - Philharmonie.

 

 

 

Morgen fahren wir ab nach Glückstadt. Weitere Bilder werden folgen...

 

Ich weiss nicht wie und beim Wem ich mich bedanken sollte; aber das Leben ist Wunderschön!!!!

 

 

 Gestern Dienstag sind wir pünktlich mit Beginn der Ebbe um 10.30 Uhr ausgelaufen. Auf diesem Teil der Elbe sind viele Ozeanriesen unterwegs und es empfiehlt sich, schön den Bojen nachzuschleichen ..

 

 

Das Feuerschiff (aD) 'Elbe 1' im Hamburger Sporthafen

 

Begegnung der 3. Art ...

 

 Der Lotse geht an Bord

 

Und jetzt ist es an der Zeit zu beichten. Ich habe wieder einmal Mist gebaut (Asche auf mein Haupt..)

Knappe 2 Km vor Glückstadt zweigt die Glückstädter Elbe ab. Diese muss man befahren um nach Glückstadt zu gelangen. Vor mir fuhr ein Motorboot und ich ahnungslos hinterher. Plötzlich ein Ruck, und schon sass ich wieder im Schiet fest. Diesmal half kein Schieben und Motoren, wir kamen nicht mehr frei. Nach meinem Tidenkalender konnten wir frühestens nachts um ca. 22.00 Uhr wieder freikommen. Mitten in der Nacht auf einem engen Fluss mit Ozeanriesen, keine erfreuliche Aussicht!!

Aber, wie schon so oft, hatte ich wieder einmal unglaubliches Glück. Um 16.00 Uhr fing das Wasser an zu steigen. Wir konnten es nicht glauben, aber nach einem Kontrollblick auf den Tidenkalender im Internet hatten wir Gewissheit: Wir kamen um 17.00 Uhr frei!  Nach der Einfahrt in den Hafen von Glückstadt (Nomen est Ohmen) haben wir ein schönes Restaurant gefunden und unser Glück gefeiert !!

Lehre : Ich bin zu Vertrauensseelig, ich muss der Karte vertrauen und nicht dem vorausfahrenden Motorboot!!

 

Elbblick nach dem Gewitter

Diesmal möchte ich alles richtig machen, ich grüble in Manuals und Tabellen und stelle fest: Spätestens eine Stunde von Niedrigwasser muss ich in Glückstadt abfahren um in Otterndorf mit genügend Wasser den Hafen zu erreichen. So. Der Mensch denkt und Gott lenkt ...

 

Nach einigermassen ruhiger Fahrt (für Elbverhältnisse) sind wir ca. um 15.00 Uhr vor dem Hafen von Otterndorf. Die Einfahrt ist kritisch, sehr starke Gegenströmung und knapp Wasser unter dem Kiel. Wir beten zu Poseidon und allen Wasserheiligen und kommen tatsächlich in den Hafen. Ich mache meistens eine Runde im Hafen um zu schauen wo ein guter Platz liegt. Das mache ich hier auch. Platz gesehen, wenden und .. ich stecke wieder einmal im Schiet fest !! Keine Chance den Platz anzulaufen!! Schaut mal an wie ich im Hafen liege :

 

 

Mit viel Glück konnten wir wenigstens an Land klettern ..  Zum 3. Mal hatte mich die Elbe am Kragen!!

Bad Otterndorf ist ein schöner Kurort direkt an der Nordsee.

 

 

Wir sind am folgende Morgen weitergefahren nach Bederkesa. Wir haben 2,5 Std. an der Schleuse gewartet weil der Wasserstand (man merke !!) zu hoch war ....

Die Fahrt durch den Haldener Kanal war hingegen sehr schön.

 Bederkesa ist ein kleiner Kurort mit Sole- und Moorbad. Wir sind gerade richtig zum Hafenfest gekommen. Wir haben in einem sehr guten Restaurant gegessen und sind trotzdem frühzeitig zu Bett.

 

 

Am folgenden Morgen (Heute Samstag) sind wir weitergefahren nach Bremerhaven. Ruhige und schöne Fahrt durch die Geeste und ruppiges Warten auf die Öffnung der Hafenschleuse. Jetzt sind wir sicher und ohne Probleme im Hafen angelangt. Daher mal Fotos der Crew anstelle von verunglückten Manövern ..

Kathrin und ihre heissgeliebten Spaghetti al Pesto

Timeli bei der Lieblingsbeschäftigung

 

Der Skipper

Bremerhaven hat uns enttäuscht. Miserables Wetter und von der Stadt ist nur der Hafen sehenswert. Daher noch etwas Hafenkultur :

Wieder mal ein Suchspiel : Wo ist die Tijdloos?

 

Sogar Wikinger sind unterwegs !!

 

 

Wir sind weitergefahren, die Weser bergauf gegen Elsfleth. Die Fahrt verlief sehr gut und wir waren früher als geplant vor Elsfleth. Nach kurzer Beratung verzichteten wird auf diesen Hafen und sind direkt nach Oldenburg weitergefahren über die Hunte. Und siehe da: Das Wetter bessert sich endlich !!

Die Eisenbahnbrücke vor Oldenburg. Wir mussten lange warten auf einen 'Gap' im Eisenbahnfahrplan bis wir, zusammen mit einem Berufsschiff, durchfahren konnten.

 Der Hafen von Oldenburg. Man fährt mit der Tide Lift, ca. 3 m rauf und runter ..

 Hier hat Kathrin mich beim 'Chrampfen' erwischt !!

 

 

Ich sie aber auch !!

Gestern Dienstag sind wir in Surwold angekommen. Ein sehr hübscher, gepflegter, kleiner, ruhiger Hafen im Küstenkanal. Er wird von einem Verein mit viel Liebe unterhalten und ist perfekt eingerichtet. Wenn ihr mal in den Küstenkanal fährt, besucht diese Marina! Sehr empfehlenswert! Wir blieben jedenfalls 2 Tage.

Blick über den Hafen von  Surwold. Und, ganz wichtig !! Blauer Himmel !!

Wieder mal die Tijdloos diesmal im schönen Hafen von Surwold

Heute war Grosswäsche angesagt !!

 

 

Wir sind am Donnerstag morgen zur letzten Teiletappe nach Weener aufgebrochen. Das Wetter war Ideal. Um die Schleuse Weener zur richtigen Zeit zu erreichen konnten wir erst gegen 12.00 Uhr mittags abfahren.

 

Ob der Skipper wohl heute alles richtig macht ?

 

Leider nein !!

Ich schäme mich grausam, aber heute ist mir etwas widerfahren was ich noch nie erlebt habe. Ich habe in meinem Leben mindestens 600 Schleusen gefahren, aber die Schleuse Herbrum (mit einem Hub von wenigen Dezimetern!!) hat mir den Meister gezeigt. Ich bin hinter einem Berufsschiff und einem Sportboot in die Schleuse gefahren und Kathrin hat vorne festgemacht als mich auch schon eine starke Strömung erfasste und das Heck nach vorne schwang. Ich stand quer in der Schleuse und konnten gegen diese Strömung auch nichts machen! Verzweifelt gab ich mir Mühe wenigstend nicht ganz zu drehen, da hörte die Strömung plötzlich auf. Die vordere Schleuse war schon offen. Mehr mag ich dazu nicht sagen ...

 

Auf dem Weg nach Weener haben wir die Werft Meyer in Papenburg passiert. Das ist die einzige deutsche Grosswerft, die noch unabhängig ist. Sie baut wie man sieht Ozeanriesen.

 

 

Die Tijdloos am diesjährigen Ziel der Reise: in Weener.

Gerne möchte ich euch noch ein wenig die Schönheit Ostfriesenland's näherbringen. Ich zeige ein paar Bilder aus Ditzum. Das kommt gleich nach Hatzum, Critzum und Midlum...

 

 

 Die typischen Friesländer Krabbenkutter

 Man sieht gut, es ist Ebbe. Alles steht im Schlick.

 

 

 Sogar der Schiffssteg !!

 Diese Aufnahme entstand in Emden und zeigt das Feuerschiff a.D. 'Deutsche Bucht'

 Sonnenuntergang

 

Schon wieder sind die Reisen für ein  Jahr vorbei. Es ist unheimlich, wie die Zeit vergeht. Je älter man wird, desto schneller.

Auf dieser Reise hat die Tijdloos gelitten. Die Strecke zwischen Hamburg und Glückstadt war sehr ruppig, Wellen und Schläge habe nicht nur der Besatzung, auch dem Schiff zugesetzt. Vieles, was vorher noch einwandfrei in Ordnung erschien, wurde duch die Schläge unzuverlässig oder gar defekt. Trotz alledem war die Reise nie ein Risiko. Das Schiff liess nie einen Zweifel an seiner Zuverlässigkeit aufkommen. Nicht desto Trotz sind Wartungsarbeiten nun unabdinglich. Ich habe die entsprechenden Aktionen in die Wege geleitet.

 

Zum Abschluss unserer Reise hier noch eine Aufnahme aus dem Friedhof von Weener. Dieser Baum hat uns sehr beeindruckt. Wir hoffen, der Anblick lässt auch Andere ein bisschen über den Sinn des Lebens nachdenken.

Kathrin & Rino

Wir freuen uns sehr, wenn wir  mit diesem Reiseblog etwas Unerhaltung und Nachdenklichkeit in das Leben einiger Menschen bringen konnten. 

Mit lieben Gedanken